Schwarzer Blog

Burka – Das Buch

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on August 21, 2010

Burka bestellen bei:

Amazon

Blindtext

Eichborn Verlag

Blindt
Anabet Verlag FrankreichB
lin
dtex

Pax Verlag Norwegen

Blindtext

Blindtext

 

 

Über das Buch und die Haltung der Autorin

Woher kam die Idee, dieses Buch zu machen?

Neben den Bildern, die man aus Ländern wie dem Iran oder Afghanistan kennt, begegnen mir auch in Deutschland vollverschleierte Frauen. Und natürlich lässt mich der Anblick einer Frau, die einen Sack mit Sehschlitz trägt, nicht unberührt – ich habe dazu eine kritische Haltung entwickelt.

Und ich fand es wichtig, diese Haltung öffentlich zu bekunden. Da ich bildende Künstlerin bin, habe ich die Form der Zeichnung gewählt, statt eine schriftliche Abhandlung zu diesem Thema zu verfassen. Hier sei noch kurz gesagt, dass ich bei meiner Kritik der Einfachheit halber lediglich das Wort „Burka“ verwende. Damit spreche ich aber von allen Formen der Verschleierung, die das Gesicht bedecken – also auch Tschador mit Niquab usw.


Haben Sie sich auch vor der Publikation von „Burka“ schon für das Thema interessiert?

Ja. Ich verfolge das Thema der Frauen- und Menschenrechte schon eine ganze Weile. In den letzten Jahren sind für mich Religionen und religiöse Strukturen unter diesem Aspekt mehr und mehr in den Fokus gerückt. Denn alle drei monotheistischen Weltreligionen vertreten ein für mich inakzeptables Bild von der Rolle der Geschlechter – in der Regel zu Ungunsten der Frau. Ausschluss von Frauen aus religiösen Ämtern, Reduzierung der Frau auf eine familiäre Bestimmung, Beschneidung von Frauen, Zwangsehen, Ehrenmorde sowie die Burka sind da für mich nur die Spitze des Eisberges. Mit dem Burka-Buch habe ich jedoch das erste Mal zu diesem Thema öffentlich Stellung genommen.

Unter welchem Aspekt interessiert Sie das Thema Burka – weil es Teil des Kampfes für die Frauenrechte ist oder eher aus einem besonderen Interesse am Islam?

Es ist mir ganz egal mit welcher Ideologie/Religion die Burka begründet wird, d.h. um „den Islam“ geht es mir nicht. Die Burka ist auch nicht „der Islam“.  Es ist nur eine kleine ultrakonservative und fundamentalistische Minderheit, die die Burka als religiöses Gebot vorschreibt. Und dieser Gruppe gilt meine Kritik. Darüber hinaus ist das Thema „Burka“ nicht nur ein feministisches: In einem Umfeld mit einem derart strengen Sittenkodex und solch patriarchalen Strukturen bekommt jeder Probleme, der sich frei entfalten und vom starren Rollenbild abweichen will – auch die Männer. Stellen Sie sich mal vor, ein junger Mann erklärt seinem Vater er sei homosexuell oder er wolle als Jude, Christ, Atheist oder Punker leben. Dieser Mann wird ebenso große Probleme bekommen, wie eine Frau, die einen individuellen Lebensstil bevorzugt.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, dieses Thema satirisch zu behandeln?

Der Grad zwischen Befremdung, Unbehagen und Komik beim Anblick einer Frau, die einen Sack mit Sehschlitz über dem Kopf trägt, ist für mich sehr schmal. Deshalb lag der Entschluss, ein satirisches Statement zu dem Thema abzugeben einfach nah. Durch die Verdichtung und Verkürzung der Zeichnungen wollte ich die totale Absurdität dieses Kleidungsstückes entlarven. Ich hoffe jedoch, dass das Buch über die Komik hinaus zu einer breiten gesellschaftlichen Diskussion über das Thema anregt, denn die Tatsache, dass Frauen Burkas tragen hat vor allem eine politische Komponente: Es geht um Gleichberechtigung und gesellschaftliches Miteinander und es ist dringend notwendig, dass demokratische Gesellschaften eine Haltung dazu entwickeln, wie sie mit religiösem Fundamentalismus umgehen wollen.

Was ist die Aussage des Buches?

Das Buch soll natürlich unterhalten. Daneben bringt es meine Kritik an einer Ideologie zum Ausdruck, welche Männer auf eine hirnlose Affenhorde reduziert, die sich beim Anblick von weiblichem Haar angeblich nicht mehr unter Kontrolle hat und welche Frauen auf ihren Körper und damit auf Sexobjekte reduziert und sie öffentlich im wahrsten Sinne des Wortes „gesichtslos“ macht – denn unter der Burka sind sie in der außerhäuslichen Welt nicht mehr als Individuum, sondern nur noch als Angehörige der Kaste „Frau“ erkennbar.

Hatte das Erscheinen des Buches Folgen? Wenn ja, welche?

Nein. Bisher gab es keine Folgen. Keine politischen und auch keine radikalen, d.h. ich bin bis jetzt glücklicherweise nicht bedroht worden. Wir sind in der Debatte um die Burka hier in Deutschland aber auch noch nicht weitergekommen.

Wie wurde das Buch in Deutschland und Frankreich aufgenommen und gab es Reaktionen auf einzelne Zeichnungen?

Es gab ein reges und positives Interesse der deutschen und französischen Presse (siehe weiter unten im Blog). Deutsche Muslime haben das Buch in verschiedenen Internetforen kontrovers diskutiert: Viele fanden es gut und richtig. Einige deutsche Konvertitinnen haben das Recht der Frau auf ihre Burka streng verteidigt und meine Kritik als eurozentristisch zurückgewiesen.

Interessanterweise mußte ich vor der deutschen Presse besonders über 3 Bilder im Buch immer wieder Rechenschaft ablegen: Die „Nuttenburka“, die „Schwestern im Geiste“ und natürlich die „Wollt ihr die totale Burka“-Zeichnung. Offenbar glaubte man, dass ich hier mit billiger Polemik provozieren wolle, aber ehrlich gesagt treffen gerade diese 3 Zeichnungen absolut den Kern der Burka-Problematik.

Die Vollverschleierung der Frauen hat vor allem mit einer geradezu obsessive Fixierung auf Sex zu tun, auch wenn stets ein religiöses Gebot vorgeschoben wird. Es heißt: Reine, sittsame und ehrenhafte Frauen tragen die Burka, um sich „vor den lüsternen Blicken der Männer zu schützen“, nur ihr eigener Mann darf sie unverhüllt sehen. Der Umkehrschluss: Eine Frau, die den Sack nicht trägt, ist unrein, schamlos, unehrenhaft und in letzter Konsequenz Freiwild – eine Schlampe und Hure eben. Schließlich legt sie es ja geradezu darauf an, von allen Männern beglotzt und begrabscht zu werden, sonst würde sie sich verschleiern. Gibt es eine stärkere Reduzierung der Frau auf ihre sexuellen Reize und ihr Äußeres? Nein. Die satirische Zuspitzung auf die „Nuttenburka“ ist demnach nur konsequent – die Idee, dass es zwischen den Geschlechtern auch um andere Dinge als Sex gehen könnte existiert offenbar nicht, ebensowenig wie die Idee, dass ein Mann sich gegenüber jeder Frau respektvoll zu verhalten hat.

Auch die geistige Nähe zwischen Islamisten und einer patriarchalischen und menschenverachtenden Gruppe wie dem Ku-Klux-Klan ist vollkommen unstrittig. Outen Sie sich doch mal in einem islamischen Gottesstaat als schwul oder als Ehebrecherin – Sie hängen schneller am Baum oder werden gesteinigt, als Sie bis drei zählen können. Und ob nun Schwarze, Schwule oder sexuell aktive Frauen gelyncht werden – da sehe ich keinen Unterschied.

Und betrachten wir mal kurz die Situation im Iran: Kritische Bürger und Journalisten werden hingerichtet, Andersdenkende, Andersgläubige und Nichtgläubige werden gefoltert oder verschwinden einfach, freie Wahlen gibt es nicht – Ein Menschenrechtsverstoß folgt dem Nächsten. Dazu zählt nicht zuletzt die Tatsache, dass sich Frauen verschleiern müssen, wenn sie das Haus verlassen. (Sie müssen keine Burka tragen, aber sie haben sich zu verschleiern). Staatliche Sittenwächter kontrollieren dies und sanktionieren den fehlenden Schleier  – wenn das alles nicht totalitär ist, was ist es dann? Aus diesem Grund ist der Vergleich mit einem anderen totalitären Regime vollkommen legitim.

Was denken Sie über die Burka?

Die Burka ist das sichtbarste Symbol des fundamentalistischen Islam. Sie erzählt viel über das einfach gestrickte Weltbild dieser Ideologie: Wie gesagt – Frauen werden auf ihren Körper reduziert, den sie zu verhüllen haben, damit Männer sie nicht „lüstern“ betrachten. Weil Männer sich angeblich nicht beherrschen können, wenn sie eine Frau sehen, müssen diese sich öffentlich unsichtbar machen. Damit diskriminiert man nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer. Die Welt wird eingeteilt in lüsterne Männer und in verschleierte Frauen, die sittsam und rein sind, sowie unverschleierte Frauen, die schamlose Verführerinnen und eigentlich Huren sind. Außer sexuell intendierten Begegnungen scheint es zwischen Männern und Frauen keine Begegnungen geben zu können – ein rein freundschaftlicher oder intellektueller Austausch zwischen den Geschlechtern ist offensichtlich undenkbar.

Ein weiterer kritischer Punkt: Sie können mit der Burka am normalen gesellschaftlichen Leben gar nicht mehr teilnehmen: Sie können keinen Kaffee trinken gehen und auch keinem normalen Beruf nachgehen: Stellen Sie sich mal eine vollverschleierte Polizistin vor, die von Ihnen verlangt, sich zu identifizieren. Oder eine vollverschleierte Ärztin, die Ihnen sagt, Sie sollen sich ausziehen… absurd. Das bedeutet, dass man Frauen weitestgehend auf ein Leben innerhalb des familiären Mikrokosmos beschränkt.

Was entgegnen Sie Muslimen, die einwenden, vor allem in der westlichen Welt würden Frauen auf ihren Körper reduziert und die Burka biete Schutz vor dieser Reduzierung?

Natürlich. An dieser Stelle kommt oft der Einwand: Ihr könnt uns keinen Sexismus vorwerfen, denn ihr im Westen macht eure Frauen zum Objekt. Ja. Das Stimmt. Die allgegenwärtige Nacktheit sehe ich auch kritisch und sie nervt mich. Aber die Burka wird nicht besser dadurch, dass hier ständig Frauen in Unterwäsche auf Plakaten zu sehen sind. Etwas Schlechtes wird nicht dadurch besser, dass andere es auch schlecht machen und sexistisch ist es natürlich in beiden Fällen: Es macht nämlich im Kern keinen Unterschied, ob eine Frau nackt ist oder komplett verhüllt. So oder so wird sie auf ihren Körper reduziert. Und einen wesentlichen Unterschied gibt es dann doch noch: Hier wird keine Frau gezwungen, sich nackt auszuziehen, wenn sie das Haus verlässt. Es gibt aber Frauen, die sich zu verschleiern haben, wenn sie vor die Tür treten.

Glauben Sie, dass das Tragen der Burka eine persönliche Wahl sein kann?

Ja, ich glaube durchaus, dass es Frauen gibt, die die Burka freiwillig tragen. Und trotzdem ist es okay dies zu verbieten. In bestimmten Fällen muss eben die persönliche Überzeugung hinter einem kollektiven Konsens zurücktreten. Wir haben solche Regeln im Übrigen bereits seit langem: Stellen Sie sich vor, meine Religion verlangt von mir, nur nackt zu sein. Oder ich würde gerne eine SS-Uniform auf der Straße tragen. Ich müsste mich trotzdem dem Konsens beugen, dass dies öffentlich nicht geht, auch wenn es absolut meiner Religion oder Ideologie entspräche.

Glauben Sie, dass ein Gesetz eine gute Lösung ist, das Problem der vollverschleierten Frauen zu lösen?

Ja. Ich glaube, dass es eine Lösung ist, wenn eine Gesellschaft laut und deutlich sagt, dass bestimmte wenige Dinge öffentlich nicht gehen, weil sie z.B. mit der Verfassung oder dem Grundsatz der Gleichberechtigung nicht vereinbar sind. Oder weil sie ein Integrationshemmnis darstellen. Das ist natürlich nicht die einzige Lösung. Es muss – zumindest in Deutschland – wesentlich mehr Geld in Bildungseinrichtungen gesteckt werden, Jugendliche mit Migrationshintergrund brauchen eine Perspektive und das Gefühl, dass sie hier gebraucht werden. Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel zur Selbstbestimmung und Emanzipation eines jeden Menschen.

Würden sie sich ein Burka-Verbot für Deutschland wünschen?

Ja. Unbedingt.

Glauben Sie nicht, dass das Burka-Verbot in Belgien und Frankreich wie eine Provokation aufgenommen werden könnte und dass durch dieses Gesetz vielleicht sogar die Standpunkte der Extremisten erhärtet werden könnten?

Extremisten nehmen jede Beschränkung als Provokation auf und drohen fast immer mit Gewalt. Aber soll man ihnen demokratisch das Recht einräumen, ihre undemokratische Staatsauffassung durchzusetzen? Wenn man das tut, schaffen wir Demokratie stückweise ab. Man darf vor Extremisten nicht einknicken. Und je mehr Menschen sich solidarisieren und laut sagen: „Nein! Menschenrechte sind unteilbar und werden nicht verhandelt“, desto mehr entzieht man extremistischen Strömungen den Boden.

Glauben Sie nicht, dass das Burkaverbot die belgischen und französischen Staatsbürger dazu verleitet, die Moslems und Fundamentalisten über einen Kamm zu scheren?

Ich glaube die Mehrzahl der Belgier und Franzosen kann das durchaus differenzieren. Wenn die Deutsche Regierung Maßnahmen gegen Neonazis ergreift, denken auch nicht alle anderen Länder, alle Deutschen wären Nazis. Und da auch die Mehrzahl der Moslems die Burka ablehnt, werden auch diese froh über das Gesetz sein.

Warum gibt es Ihrer Meinung nach ein solches Gesetz und die entsprechende Debatte bisher in Deutschland nicht?

Ich denke, dass es zwei Gründe dafür gibt. Zum einen erschwert die deutsche Vergangenheit einen  sachlichen Umgang mit Themen, die Religionen betreffen. Außerdem haben wir, anders als in Frankreich, keine strikte Trennung von Staat und Religion. Die Kirche hat nach wie vor großen Einfluss auf alle öffentlichen Bereiche. Ich vermute, dass man zögert, eine Gruppe religiöser Menschen zu beschränken, weil man fürchtet, damit könnte auch der Einfluss der Kirche zurückgedrängt werden: Wenn man z.B. fordert, dass es in Schulen keine Kopftücher mehr geben sollte, müssten auch alle anderen religiösen Symbole aus den Schulen verschwinden.

Darf man religiöse Gefühle in dieser Weise verletzen?

Im Zusammenhang mit Kritik an Religionen taucht interessanterweise immer wieder die Frage auf: Darf man religiöse Gefühle verletzen? Ich frage jetzt mal zurück: Was sind eigentlich religiöse Gefühle und warum dürfen diese nicht verletzt werden? Stehen religiöse Gefühle über humanistischen Gefühlen? Grundsätzlich gilt: Religiöse Ideologien unterscheiden sich in nichts von jeder anderen Ideologie. D.h. es ist vollkommen egal, ob jemand Christ, Moslem, Jude, Atheist, Kommunist, Demokrat, Vegetarier, Scientologe ist oder an das fliegende Spaghetti-Monster glaubt – wenn Weltanschauungen etwas enthalten, was mit humanistischen Grundsätzen nicht vereinbar ist, dann muss es kritisiert und infrage gestellt werden können. Es kann für religiöse Gefühle keinen rechts- und kritikfreien Raum geben. Wir sollten uns in einer Demokratie davor hüten, irgendeine Gruppierung von kritischer Betrachtung auszunehmen. Schließlich wird auch Angela Merkel nicht Karikaturen über sich verbieten, selbst wenn ihre präsidialen Gefühle damit verletzt werden.

Wie stehen Sie zum Karikaturenstreit?

In einer demokratischen Gesellschaft gilt, dass jede Person und jeder Gegenstand satirisch kritisiert werden darf und im Zweifel auch werden muss. Nur so ist Demokratie gewährleistet. Insofern kann man absolut darüber streiten, ob man die Mohammed-Karikaturen nun gelungen fand oder nicht, aber man kann niemals darüber streiten, ob es sie geben darf oder nicht. Und dass wegen ein paar erschütternd harmloser Zeichnungen der Karikaturist  Morddrohungen erhält und Menschen getötet wurden ist wirklich unfassbar und kann nicht toleriert werden. Ich fände es sehr bedenklich wenn als Reaktion auf diese Geschichte bestimmte Themen aus Angst vor Gewalt in vorauseilendem Gehorsam tabuisiert würden. Wenn wir in einer Gesellschaft zusammenleben wollen, muss alles auch Thema sein können.

Ist die Kritik an der Burka nicht sehr westlich?

Nein. Die Burka ist kein folkloristisches Lokalkolorit. Sie wird mit einem religiösen Gebot begründet, letztendlich ist sie aber mit keiner Begründung zu rechtfertigen, denn sie verstößt schlicht und einfach gegen die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Gleichberechtigung ist keine westliche Erfindung und auch nichts, worüber man verhandeln kann, sondern sie ist ein universelles, unteilbares Menschenrecht.

Wie stehen Sie zum Kopftuch?

Auch beim Kopftuch frage ich mich: Wieso müssen Frauen eins tragen und Männer nicht? Die Frage nach der Gleichberechtigung und der Einteilung von Frauen in „rein“ und „unrein“ ist für mich hier genauso berührt. Aber ein Kopftuch ist kein Kommunikationshemmnis und stellt natürlich eine andere Dimension der Verschleierung dar, als die Burka. Deswegen stellt sich nicht die Frage nach einem Verbot von Kopftüchern auf der Straße. Aber ich würde mir für Deutschland wünschen, dass wir Staat und Religion trennen und damit alle religiösen Symbole aus staatlichen Einrichtungen verbannen.

Darf man sich als „Nichtmuslim“  überhaupt in die ganze Burkadebatte einmischen?

Im Diskurs über die Burka wird immer wieder darauf hingewiesen, dass man sich als Nichtmuslim kein Urteil darüber bilden kann und darf. Es wird offensichtlich als Einmischung in eine „private Angelegenheit“ empfunden, wenn man seinen Standpunkt dazu vertritt. Dem kann man nur entgegnen: Es geht hier nicht um eine fremde Angelegenheit, sondern um die Frage, in welcher Gesellschaft wir gemeinsam leben wollen. Und außerdem: Wenn wir nur zu den Dingen etwas sagen dürften, die uns direkt betreffen, dürften wir zu den allermeisten Dingen nichts mehr sagen. Oder anders gesagt: Ich muss kein Baum im Regenwald sein, um mich für seine Rettung einzusetzen und ich muss auch kein Iraker sein, um den Irak-Krieg zu kritisieren.

Ist das Buch rassistisch?

Der Rassismusvorwurf ist völlig abstrus: Es gibt keine Rasse der Burka  – ich kritisiere auch keine Ethnie, sondern eine fundamentalistische Ideologie, die Frauen und Männer gleichermaßen diskriminiert.

Werden Sie ähnliche Themen auch in zukünftigen Zeichnungen behandeln?

Momentan arbeite ich an einem Buch über christlichen Fundamentalismus – da ist das Thema der Frauenrechte auf jeden Fall auch immer wieder berührt.

Über die Autorin
Eva Schwingenheuer wurde 1979 in Duisburg geboren. Von 1998 bis 2003 hat sie an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei und Bildhauerei studiert und nach ihrem Abschluß als bildende Künstlerin gearbeitet. Von 2006 bis 2008 absolvierte sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin und war ein Jahr im Buchhandel tätig. Seit 2009 arbeitet sie als selbstständige Illustratorin. Im Juni 2009 hat sie den satirischen Bildband „Burka“  beim Eichborn Verlag veröffentlicht, der im März 2010 auch in Frankreich und im Oktober 2010 in Norwegen erschienen ist.

 

 

Juli 2009 Rezension Spiegel online

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Wo das große Schwarze kneift

Von Claudia Voigt

Was ist das bloß für ein Leben, wenn man sich stets mit einem schwarzen Stück Stoff verhüllt? Die Künstlerin Eva Schwingenheuer macht sich in ihren provozierenden und lustigen Zeichnungen Gedanken über die Parallelwelt der Burkaträgerinnen.
Wie kann man in einer Burka den Alltag meistern? Diese Frage war für die Künstlerin Eva Schwingenheuer der Ausgangspunkt zu ihrem Buch „Burka“.

Weiter lesen auf:  http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,634091,00.html

Juli 2009 Rezension Kölner Stadtanzeiger

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Satirische Zeichnungen

Frecher Blick unter die Burka

Von Tobias Kaufmann, 17.07.09

Die Düsseldorfer Künstlerin Eva Schwingenheuer widmet sich mit satirischen Zeichnungen dem muslimischen Vollschleier. Islamophobie oder gar Rassismus will sie sich nicht vorwerfen lassen. Es geht ihr um Gleichberechtigung.

 

Burka-Zeichnung 

Bild verkleinern
Burka à la Da Vinci. (Bild: Verlag)

Eva Schwingenheuer ist nicht lebensmüde. Sagt sie jedenfalls. Trotzdem hat die Künstlerin ein Buch mit satirischen Zeichungen zum Thema Burka gemacht, in dem sie voll verschleierte Frauen in allerlei skurrilen Situationen darstellt. „Natürlich hatte ich den Karikaturenstreit im Hinterkopf. Natürlich habe ich auch Angst vor Gewalt – wer will schon Drohbriefe bekommen“, sagt die 30-Jährige. „Aber ich finde, dass man relevante gesellschaftliche Themen nicht aus Sorge heraus tabuisieren darf. Und die Burka ist so ein Thema.“

Weiter lesen auf:  http://www.ksta.de/html/artikel/1246883677248.shtml

Juli 2009 Rezension Studentenpresse.com

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Specials: Burka

Eine kritische und dennoch unterhaltsame Auseinandersetzung

[06.07.2009, kn] Mit dem Bildband „Burka“ macht die Künstlerin Eva Schwingenheuer den Versuch einer kritischen Auseinandersetzung. Die Burka in allen Lebenslagen – provokant oder unterhaltsam? Wir befragten die Autorin

Weiter lesen auf:  http://www.studentenpresse.com/apsp/index.php?page=news&show=02491

Juli 2009 Rezension Berliner Zeitung

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Das große Schwarze

Alles andere als politisch korrekt: Eva Schwingenheuers Zeichnungen vom Leben in der Burka

Maike Schultz

Vor Kurzem kursierte mal wieder einer dieser Scherz-E-Mail-Anhänge, wie sie einem – meist mit dem Betreff „Guck dir das an, haha!“ – so alle paar Wochen ins elektronische Postfach flattern. Das Bild zeigte eine iranische Online-Kontaktbörse, in der Frauen per Fotoanzeige einen Partner suchen. Einziges Unterscheidungsmerkmal sind jedoch ihre gerade noch erkennbaren Augen; den Rest verdeckt das traditionelle muslimische Frauengewand, die Burka.

Feministischer Blick
Über ebendiese ist nun ein kurzweiliger Bildband erschienen, und wer über die unfreiwillige Komik des Flirtportals lachen kann, der wird das auch über Eva Schwingenheuers humorvolle Zeichnungen in „Burka“ tun können.

Weiter lesen auf:  http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2009/0716/feuilleton/0058/index.html

August 2009 Rezension Zeit

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Zeit

August 2009 Rezension Westdeutsche Zeitung

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Abrechnung mit der Burka

von Olaf Steinacker

Eva Schwingenheuer kritisiert in ihrem Comic den Ganzkörperschleier – provozierend, verstörend und auch amüsant.

 

Aus dem Burka-Comic-Heft: „Im Burka-Kaufhaus“. (Repro: Jürgen Mohr)

Düsseldorf. Das Thema sei heikel, sagt Eva Schwingenheuer. Gerade deshalb wolle sie nicht darüber schweigen. Anfang des Monats ist im Eichborn-Verlag ihr Buch „Burka“ erschienen: 45 unkommentierte Zeichnungen, die Frauen im Ganzkörperschleier in unterschiedlichen Situationen zeigen.
Beim Friseur, in der Ballettstunde, auch im Zusammenhang mit totalitären Systemen. „Wollt ihr die totale Burka?“, ruft eine verschleierte Frau vom Podest herab. „Ja“, ruft die Masse zurück. Ein anderer Comic zeigt zwei Burka-Trägerinnen mit roter Pappnase, die rufen: „Allahf“.

Eva Schwingenheuer ist am 13. August 1979 in Duisburg geboren. Von 1998 bis 2003 studierte sie an der Düsseldorfer Kunstakademie in der Bildhauerklasse von Georg Herold, anschließend machte sie eine Ausbildung zur Buchhändlerin. Heute lebt sie als freie Künstlerin und Illustratorin in Düsseldorf.

Es heißt, die Burka habe auch eine gewisse Schutzfunktion für ihre Trägerinnen?

Schwingenheuer: Ich wehre mich dagegen, dass eine Frau in einer Burka angezogen und geschützt sein soll und ohne vollkommen schutzlos. Angeblich soll sie damit vor den Blicken fremder Männer geschützt werden. Tatsächlich wird sie aber auf das rein Körperliche reduziert.

Wie das, wenn man den Körper gar nicht sieht. Das ist doch der Sinn des Verschleierns, alles Körperliche zu eliminieren.

Schwingenheuer: Nein, letztlich ist es ein Zeichen von Übersexualisierung, genau so wie etwa die allgegenwärtige Nacktheit bei uns. Es macht im Kern keinen Unterschied, ob eine Frau nackt ist oder verschleiert – sie ist immer nur Körper. Die viele westliche Nacktheit sehe ich auch kritisch, aber etwas Schlechtes wird nicht dadurch besser, dass andere es auch schlecht machen.
Und es gibt da noch Unterschiede: Es wird hier keine Frau dazu angehalten, sich zu entblößen, wenn sie das Haus verlässt. Hingegen gibt es aber Frauen, die sich zu verschleiern haben. Die Burka ist ein Kleidungsstück mit einem doppelten Sexismus. Es soll Frauen unsichtbar machen und es reduziert Männer auf triebgesteuerte Menschen, die sich nicht kontrollieren können, wenn sie eine unverschleierte Frau sehen.

Mehr lesen auf:  http://www.wz-newsline.de/?redid=594926

August 2009 Rezension Bild am Sonntag

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Bild am Sonntag

August 2009 Rezension BuchTest

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Burka

Warum der islamische Zwang zur Burka Frauen diskriminiert und warum dieser Ganzkörperschleier so unpraktisch ist – herrliche Satire!

Von Felix Struening

Wissen Sie was eine Burka ist? Die Word-Rechtschreibprüfung jedenfalls kennt das Wort selbst im Jahre 2009 noch nicht, im deutschen Duden findet man es immerhin. Dabei hat in Deutschland und Europa die Diskussion um das muslimische Kopftuch und die damit assoziierte Unterdrückung der Frau im Islam längst große Wellen geschlagen. Burka, Tschador oder Hidschab sind die Ganzkörper-Versionen des Kopftuches in afghanisch-pakistanischer, iranischer oder saudi-arabischer Version und Bezeichnung. Allesamt sollen sie die Reize der Frauen vor den angeblich lüsternen Männern verbergen.

Die Burka ist vor allem durch ein Merkmal gekennzeichnet: Im Gegensatz zu den anderen Ganzkörperverschleierungen, die meist das Gesicht und die Hände freilassen, muss sich die Muslima unter der Burka mit dem Blick durch einen schmalen Sehschlitz zufrieden geben. Diesen Sehschlitz als weißen Balken vor schwarzen Grund hat nun die Künstlerin Eva Schwingenheuer als Stilmittel einer bitterbösen Satire über die Burka genutzt.
Die Burka im Alltag – von normal bis absurd immer dabei

Mehr lesen auf:  http://www.buchtest.de/rezension/burka.html

August 2009 Rezension Cosmopolitan

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Cosmopolitan

September 2009 Rezension Emma

Posted in Allgemein by evaschwingenheuer on Dezember 20, 2010

Emma